HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher muss seinen Hut
nehmen. Die beiden größten Anteilseigner der Bank, die Länder Hamburg
und Schleswig-Holstein, brachten damit eine längst überfällige
Entscheidung ins Rollen. Man wolle verloren gegangenes Vertrauen
wiederherstellen, hieß es. Ob es reicht, den Ruf der Bank zu retten,
darf aber bezweifelt werden. Fakt ist: Nonnenmachers Auftritte der
Vergangenheit waren alles andere als glücklich. Demut suchte man bei
ihm stets vergebens. Millionenschwere Bonuszahlungen nahm er ohne mit
der Wimper zu zucken an, obwohl die HSH mit Milliarden vom Staat
gestützt werden musste. Dann polterte er im Untersuchungsausschuss
des Kieler Landtages, er habe Besseres zu tun als sich mit
Verdächtigungen zu beschäftigen. Ein unwürdiger Auftritt, der das
Fass endgültig zum Überlaufen brachte. Der HSH wird Nonnenmachers
Abgang nur wenig helfen. Die Ermittlungsverfahren, ob
Kinderpornoskandal oder Bilanzfälschung, werden sich noch Monate,
wenn nicht Jahre hinziehen. Und dem Institut viele negative
Schlagzeilen bescheren. Die Zeit des Aufräumens hat gerade erst
begonnen.
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