Eltern haben es in Deutschland heute leicht. Es gibt
Kindergeld, Krippen und Kitas, Teilzeitjobs und Ganztagsschulen,
Vätermonate und Frauenförderung.
Warum aber lässt der Stress nicht nach? Warum finden Väter und
Mütter das Elternsein in diesen Zeiten trotz aller staatlichen
Unterstützung unendlich anstrengender als sie es bei ihren eigenen
Eltern erlebt haben? Die Antwort: Weil der Druck größer ist – vor
allem der, den sie sich selbst machen.
Das beginnt schon mit der Frage nach dem richtigen Babybrei, der
besten Kleinkindbetreuung sowie der Wahl des passenden
Musikinstruments und geht bis zur Suche nach der besten Universität.
Unzählige Ratgeber, Besserwisser und aufgeregte Elternzirkel
verstärken den Druck noch – manchmal bis zur Hysterie.
Dahinter steht ein banales Motiv: Ein gut geratenes Kind gilt
heute mehr denn je als sichtbarer Lebenserfolg seiner Eltern. Den
will keiner leichtfertig verspielen. Deshalb der ganze Stress.
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