Preisfrage: Wer hat heute in dem Spiel Deutschland
sucht den supermiesen Atommanager die Nase vorn? Antwort: Eon-Chef
Johannes Teyssen hat sich mit einem Sprung vor Jürgen Großmann
geschoben. Hatten sich die Düsseldorfer noch vornehm zurückgehalten,
als RWE gegen die rechtlich fragwürdige AKW-Sofortabschaltung klagte,
kommt nun der geballte Eon-Frust auf dem Klageweg daher. Die
Laufzeitverkürzung sorge für einen zweistelligen Milliarden-Schaden
bei Eon. Geht–s noch größer? Das riecht nach Panik. Teyssen hat für
seine Friedenssignale in Berlin nichts bekommen und muss nun zusehen,
wie Aktien und Strategie wegen des hohen Atomkraft-Anteils im Konzern
unter die Räder kommen. Schlimmer noch als bei RWE. Jenseits der
Taktik bleibt auch wahr: Die Gesetzes-Flickschusterei im
Schnellverfahren beschädigt nicht nur Vertrauen, sondern schränkt die
Entwicklungsmöglichkeiten der Konzerne weiter stark ein. Das kann man
sogar wollen. Niemand sollte sich dann aber wundern, wenn die
spanische Iberdrola oder der französische Atomkonzern EdF an Rhein
und Ruhr das Sagen haben.
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