Dem Energiekonzern Eon droht nach der gerichtlich
durchgesetzten Abschaltung alter Kraftwerke in Datteln und Herne Ende
2012 Ärger mit der Deutschen Bahn. Das Unternehmen fürchtet
Stromengpässe im Zugbetrieb und pocht auf die Einhaltung der
Lieferverträge mit Eon: „Man kann die Bahn nicht einfach ans
öffentliche Netz anschließen, als würde man den Stecker eines
zusätzlichen Elektrogerätes in die Steckdose stecken“, sagte ein
Bahnsprecher den Zeitungen der WAZ Mediengruppe. „Wenn das Szenario
eintritt, dass die alten Kraftwerke abgeschaltet werden, Datteln 4
aber nicht ans Netz geht, dann haben wir ein Problem. Wir werden im
Berufsverkehr zu wenig Strom haben.“ Die Bahn bezieht laut Eon 20
Prozent ihres Stroms aus Datteln.
Eon muss seine Lieferverpflichtungen nun neu organisieren.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) bietet dem Konzern
Unterstützung an. „Wir sind bereit, ein begrenztes Weiterlaufen der
Anlagen über 2012 hinaus zu dulden“, sagte Minister Remmel.
„Voraussetzung ist, dass Eon an den Tisch zurückkehrt und ernsthaft
über Alternativen verhandelt.“ Eon hatte Einigungsgespräche mit der
Landesregierung im Dezember 2011 abgebrochen. Das Unternehmen strebe
eine gerichtliche Entscheidung an, hieß es.
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