Aufgabe von Unternehmen ist es, etwas zu
unternehmen, Arbeitsplätze zu schaffen, Konzepte zu entwickeln und
Geld damit zu verdienen. Unsere Supermarktkonzerne überbieten sich
dagegen mit Muskelspielen. Das Ringen um Kaiser–s Tengelmann
entwickelt sich zu einem erschreckenden Kräftemessen der Unternehmen
untereinander, mit der Justiz und der Politik.
Es ist nicht mehr erkennbar, wer wen mit welchem Drohszenario
beeindrucken will. Wenn Verdi jetzt alle Beteiligten an einen Tisch
holen will, ist das ein konstruktiver Schritt. Händler,
Kartellwächter und Politik müssen sich zusammenraufen, um dieses seit
zwei Jahren andauernde Drama um Kaiser–s Tengelmann zu einem guten
Ende zu bringen.
Es geht um 16.000 Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten für
viele Kunden. Eitelkeiten und Ideologien haben dafür in den
Hintergrund zu treten. Die Beteiligten dieser Übernahmeschlacht
liefern gerade ein erbärmliches Bild von Marktwirtschaft ab. Über die
Zukunft von Kaiser–s sollten nicht Richter urteilen. Die Unternehmen
müssen das Zepter wieder in die Hand nehmen. Nur ein Kompromiss kann
das verloren gegangene Vertrauen retten.
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