Wer noch für den Erhalt seines Arbeitsplatzes
kämpft, so wie die Opelaner in Bochum, der will nichts hören von
Chancen, einen neuen Job zu finden. Insofern ist es verständlich,
dass im Werk die von der Arbeitsagentur angebotene Hilfe als völlig
verfrüht aufgenommen und deshalb abgelehnt wird. Doch eine deutsche
Behörde hat auf die Entscheidung amerikanischer Manager in Detroit so
viel Einfluss wie der Frosch auf das Wetter. Beide können nur
reagieren, und es ist die Pflicht der Arbeitsagentur, so früh wie
irgend möglich zu handeln. Gerade Bochum hat leidlich Erfahrung im
Wegbrechen von Industriearbeitsplätzen. Doch während die Nokianer zu
Tausenden auf einmal auf den Arbeitsmarkt drängten, bleibt für die
Opelaner ein Zeitfenster von mehreren Jahren. Es wäre fahrlässig, auf
die Schließung des Werkstores zu warten. Auf die Betroffenen kommt
eine harte Zeit zu. Selbst wer einen neuen Arbeitsplatz findet, wird
womöglich weiter fahren, weniger verdienen oder gar umschulen müssen.
Sie brauchen deshalb Gewissheit, wann es soweit sein wird. Und dann
brauchen sie Hilfe.
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