Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben die Skeptiker
mit den guten Zahlen für 2014 überrascht. Also alles richtig gemacht?
Sie haben das größte deutsche Geldhaus sicherlich gestärkt, es ist
heute so kapitalkräftig wie kaum eine andere Bank in Europa. Die
Investmentbank hat Pluspunkte gesammelt und US-Wettbewerbern sogar
Marktanteile abgenommen. Offenbar hat das Institut auch in
Deutschland bei Privat- und Firmenkunden mehr Rückhalt gefunden.
Trotzdem: Die Deutsche Bank ist längst noch nicht wieder da wo sie
einmal war. 6000 Prozesse und Verfahren sind eine schwere Bürde,
weitere Milliarden für Strafen und Vergleiche drohen. Die
Eigenkapitalrendite von 2,7 Prozent ist mehr als mager, die Kosten
sind viel zu hoch, der Aktienpreis ist im Keller. Jetzt bremsen noch
die Niedrigst-Zinsen. Und Belege für einen echten Kulturwandel
bleiben rar. Es wird spannend zu sehen, mit welcher Strategie die
Banker das Institut wieder richtig nach vorne bringen wollen.
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