WAZ: Europa balgt sich um die Milliarden – Kommentar von Sabine Brendel

In Brüssel läuft ein den Europäern unwürdiger
Schacher ums Haushaltsgeld für die nächsten sieben Jahre. Die Staats-
sowie Regierungschefs haben vor allem ihre nationalen Interessen im
Blick. Das ist fatal für die EU und fördert die Europa-Verdrossenheit
der Bürger. Derzeit fließt das Geld von den Mitgliedsstaaten in die
EU-Kasse. Von jeden überwiesenen 100 Euro fließen 94 Euro als
Investitionen in die Staaten zurück. Klar, dass jedes Land so viel
Geld wie möglich davon zurückbekommen will. Dabei geht die Idee der
Gemeinschaft flöten: Europa soll allen ein besseres Leben
ermöglichen. Es ist Zeit, dass die Staaten der Union mehr eigene
Einnahmen zubilligen – Geld, das direkt in die Brüsseler Kasse
fließt. Die Bürger müssten keine Angst haben, dass die EU zum Geld
verschlingenden Moloch mutiert. Bisher wirtschaftet sie jährlich mit
einer Summe, die einem Prozent der EU-Wirtschaftsleistung entspricht.

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