WAZ: Facebook hat ein Werbe-Problem. Kommentar von Sven Frohwein

Facebook schmiert ab und keiner will es
vorausgesehen haben. Zu schön, um wahr zu sein. Schon der
Ausgabepreis der Aktie war ambitioniert, immerhin war er kurz vor
Börsenstart noch einmal nach oben korrigiert worden. Die Anleger
haben den Preis bezahlt, Herr Zuckerberg hat sein Geschäft gemacht –
und auch die Banken, die ihm beim Gang aufs Parkett behilflich waren,
dürften gut verdient haben. Schon im Mai, kurz vor dem Börsengang,
gab es Meldungen, dass Facebook bei den Werbeeinnahmen schwächele.
Mark Zuckerberg hat das weggelächelt bei seiner fulminanten Roadshow,
seiner PR-Tour für die eigene Aktie. Und die Anleger? Sie haben–s
geschluckt. Gier kann so schön grenzenlos sein. Dabei hat Facebook
ein Problem. Die Einnahmen entwickeln sich nicht in dem Maße, wie das
Netzwerk an Mitgliedern hinzugewinnt, weil Facebook zwar vor allem
außerhalb der USA zulegt, wo kaum jemand an den Erfolg von Werbung im
größten sozialen Netzwerk glauben will. Gelingt es Zuckerbergs
Mannschaft nicht, das in den Griff zu bekommen, ist der freie Fall
der Facebook-Aktie kaum noch zu bremsen.

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