Vor Jahren hat Großmannssucht die letztlich den
Kommunen gehörende Abfallgesellschaft Ruhrgebiet fast ruiniert. Erst
kurz vor der Pleite übernahm die Politik das Ruder. Leider mit einer
völlig falschen Strategie.
Anstatt sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, sorgte der
Regionalverband dafür, dass die AGR ein neues Großprojekt
durchsetzte: den Bau der Müllverbrennungsanlage RZR II. Diese Anlage
war zu teuer und sie ist zu groß.
Überall gibt es heute Überkapazitäten. Die Preise sind im Keller.
Wenn die AGR von ihren Lieferanten nun in den Wettbewerb gezwungen
wird, wird sie abstürzen. Denn die Firma hat kaum noch Geld. Fast die
gesamten Rücklagen für die Sanierung der alten Deponien im Ruhrgebiet
gingen für die Krise der AGR drauf.
Aus Angst vor der harten Entscheidung, Leute zu entlassen und
Geschäfte aufzugeben, hatten sich die Politiker dazu entschlossen,
noch mehr Geld zu versenken. Das kann sich nun doppelt rächen. Ginge
die AGR Pleite, wäre nicht nur das Firmenvermögen verloren. Die
Städte müssten zudem die Deponien auf eigene Millionen-Kosten
sanieren.
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