WAZ: Ferrostaal – guter Tag für Mitarbeiter – Kommentar von Thomas Wels

Für die 5000 Beschäftigten des
Industriedienstleisters Ferrostaal war nach langen Monaten der
Unsicherheit gestern endlich mal wieder ein guter Tag. Mit der
Zustimmung zur Strafzahlung von 149 Millionen Euro haben sich die
Eigentümer vorerst ihrer Verantwortung für das Unternehmen und die
Arbeitsplätze gestellt. Lange genug hat es gedauert. Das Gezerre
zwischen dem Minderheitseigentümer MAN und dem Mehrheitsbesitzer IPIC
um zig Millionen schwere Lasten hat Ferro-staal an den Rand des Ruins
getrieben. Man darf darauf hoffen, dass mit dem gestrigen Deal nun
schlussendlich auch die Besitzverhältnisse geklärt sind. Der
arabische Staatsfonds IPIC wird das Unternehmen, das bei der
Übernahme eine üble und verdeckte Mitgift in Gestalt einer
Schmiergeldaffäre in sich trug, weiter führen. Das ist schwer genug.
Es gibt allerhand aufzuräumen, Vertrauen bei den Kunden aufzubauen
und enorme finanzielle Belastungen zu verarbeiten. Nach Siemens und
Ferrostaal dürfte nun auch dem letzten Unternehmensführer klar sein,
dass Bestechung ein Unternehmen in ernste Krisen stürzen kann.

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