Wer eine solche Mutter hat, braucht keine Feinde
mehr. Offensichtlich hat der Staatsfonds Ipic gehörig die Lust
verloren am Industriedienstleister Ferrostaal. Was auch kein Wunder
ist. Staatsanwälte im Haus, Bestechungsvorwürfe, die der
Aufräum-Vorstand Stefan Pohlmann gemessen an der Unternehmensgröße
mit der Dimension der Siemens-Schmiergeldaffäre verglich – es gibt
gelittenere Töchter. Allerdings sind die Wendungen im Fall Ferrostaal
schon seltsam. Dem fristlos entlassenen Chef Matthias Mitscherlich
warf man vor, nicht kooperativ genug mit der Staatsanwaltschaft
zusammengearbeitet zu haben. Sprich: Er hätte ein Bußgeld akzeptieren
sollen. Nun tut es der neue Vorstand offenbar dem alten gleich.
Bestechung und Schmiergeld haben nichts in einer Marktwirtschaft zu
suchen und gehören geahndet. Ordnungsgemäße Unternehmensführung ist
die Maßgabe. Was aber, wenn einem Unternehmen mit 5000 Mitarbeitern
über die Vergangenheitsbewältigung das Aus droht? Was tut eigentlich
der von Ipic entsandte Aufsichtsratschef Georg Thoma, um der
Verantwortung für Ferrostaal gerecht zu werden?
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