WAZ: Fleißige Unis in NRW – Kommentar von Sibylle Raudies

Dass die NRW-Hochschulen sich so intensiv und
erfolgreich um private Sponsoren für Stipendien bemühen, ist ebenso
erfreulich wie richtig. Im Sinne der Studenten, der Hochschulen und
der Gesellschaft. Sich zurückzulehnen und zu beklagen, dass in
finanzschwachen Regionen ohnehin keine wohlhabenden Förderer zu
gewinnen seien, wie es manche Uni im Norden der Republik tut, ist mit
Sicherheit der falsche Weg. Trotzdem darf die Förderung kluger Köpfe
nicht nur auf das Wohlwollen privater Spender angewiesen sein.
Wirtschaftlich weniger „effiziente“ Fächer stehen da zwangsläufig
hintenan. Es liegt nahe, gezielt Ingenieursstudenten mit
fachgebundenem Stipendium zu fördern, wenn das eigene Unternehmen
Ingenieure braucht. Aber wer fördert gezielt Philosophen oder
Psychologen? Umso wichtiger ist die Mindestquote für Stipendien ohne
Fachbindung. Dass es Universitäten wie Duisburg-Essen gelingt,
verstärkt Studenten aus bildungsferneren Schichten zu unterstützen
und Sponsoren anzuwerben, die keine Bedingungen stellen, denen es
allein um die Bildungsförderung geht: Das ist umso erfreulicher.

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