Gewiss haben die Ernährungswächter von Foodwatch
ihre Existenzberechtigung, wie auch die Stiftung Lesen. Der
gemeinnützige Verein sieht Hamburger, Pommes & Co. grundsätzlich als
des Teufels an, verantwortlich für Fettleibigkeit; die gemeinnützige
Stiftung bekämpft Leseschwächen bei Kindern und sucht die Kooperation
mit McDonald–s, um die Familien zu erreichen. Der Krawall, den
Foodwatch deshalb macht, zeigt, wie rückwärtsgewandt die Truppe ist.
Soll die Stiftung etwa im Bioladen fürs Lesen werben? Es ist im Lande
der ideologischen Schützengräben immer eine Gratwanderung, mit der
Industrie zu kooperieren. Nur geht heute eben vieles mit der
Industrie schneller und besser voran als gegen sie. Das war mal zu
Zeiten der Gründung der Grünen vor 32 Jahren anders. Inzwischen haben
auch Unternehmen dazugelernt – ob das nachhaltiger Klimaschutz ist
oder das Verhalten als guter Nachbar. Fundamental-Opposition bringt
gar nichts. Wenn Kinder lesen, dann informieren sie sich auch. Zum
Beispiel darüber, dass zu viele Hamburger dick machen und Nutella
kein Obst ist. Das müsste eigentlich auch Foodwatch freuen.
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