WAZ: Forschung an Viren ist nötig – Kommentar von Christopher Onkelbach

Nicht selten hat der Mensch die Hand im Spiel, wenn
sich gefährliche Erreger verbreiten. Aber nicht, weil er sie im Labor
erschuf, sondern durch Leichtsinn, Unwissenheit – oder Profitgier.
Ein Beispiel ist der Rinderwahnsinn BSE. Der Erreger, der nur in
Schafen verbreitet war, konnte auf Rinder übergreifen, weil der
Mensch den Pflanzenfressern zermahlene Schlachtabfälle vorsetzte. Mit
dem Verzehr des Fleisches kam der Erreger zurück. Der gefährliche
Vogelgrippevirus H5N1 stammt vermutlich aus riesigen asiatischen
Geflügelfarmen.

Derzeit beobachten Forscher, wie besiegt geglaubte Viren sich in
Kriegsgebieten erneut ausbreiten. Die Weltgesundheitsorganisation
warnt eindringlich vor der neuen Bedrohung durch Kinderlähmung, die
sich von Syrien oder Afghanistan aus verbreiten könne. Die
Forschungen an Viren im Labor mögen gefährlich sein, doch sind sie
nötig, um solchen Gefahren zu begegnen.

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