WAZ: Freiwilligkeit reicht nicht aus. Kommentar von Frank Meßing

Wir Verbraucher kaufen Eier von Biohöfen, aus
Freiland- und Bodenhaltung, weil wir ein Zeichen setzen wollen gegen
die erbärmliche Hühner-Haltung in Käfigen. Auch wenn Legebatterien
verboten sind – auch Hennen in Kleingruppen haben so viel Platz wie
auf eineinhalb DIN-A4-Seiten. Diese Wahlmöglichkeit haben wir aber
nur bei frischen Eiern. Was in Nudeln und Gebäck verarbeitet ist,
wissen wir in der Regel nicht, weil es keine Kennzeichnungspflicht
gibt. Wir sind darauf angewiesen, dass Hersteller uns freiwillig
darüber informieren, welche Eier sie verarbeiten. Oder wir vertrauen
Nudelproduzenten wie Birkel und Drei Glocken, die sich darauf
verpflichtet haben, auf Käfigeier zu verzichten. Freiwilligkeit aber
reicht nicht. Das sieht auch der Bundesrat so. Die Länderkammer hat
die Bundesregierung aufgefordert, die Einführung einer
Kennzeichnungspflicht zu prüfen. Die wird aber auf sich warten
lassen, weil Europa uneins ist. Trotz des EU-weiten
Legebatterienverbots halten sich 13 Länder nicht daran.
Vertragsverletzungsverfahren zeigten bislang wenig Wirkung.

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