Das Jahr 1990: Die Mauer war gefallen. Das Land
wurde wiedervereinigt. Der Ostblock war bald Vergangenheit.
Deutschland träumte von der „Friedensdividende“. Hatte der Kalte
Krieg uns nicht genug geschröpft?
Der Traum war kurz. Die militärischen Herausforderungen sind mit
Anti-Terror-Einsätzen und humanitären Hilfsaktionen andere geworden,
aber nicht preiswerter. Dennoch gibt der deutsche Staat heute keinen
Cent mehr für Verteidigung aus als im Einheitsjahr: Rund 30
Milliarden Euro. Fehlende Investitionen und der Verzicht auf
Ersatzteil-Beschaffung rächen sich schnell. Jets und Hubschrauber
bleiben am Boden. Die Bundeswehr ist nicht mehr fähig, ihren Job
hinreichend zu tun. Das frustriert die Soldaten, die ihrerseits alles
geben. Oft auch das Leben. Und es ist peinlich in einer Zeit, in der
die Welt Einsatz von uns erwartet. Gleich, ob gegen IS-Mörder oder
Ebola-Plage.
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