WAZ: Frühzeitig einschreiten – Kommentar von Christopher Onkelbach zum Islamismus

Safia S. wurde in Deutschland geboren. Über das
Internet radikalisiert sich die Schülerin, findet Kontakt zum
Salafisten-Prediger Pierre Vogel. Im Gymnasium fällt sie durch ihre
islamistischen Ansichten auf. Als sie im Hauptbahnhof von Hannover
von einem Polizisten angesprochen wird, zückt die damals 15-Jährige
ein Messer und sticht zu. Das geschah im Februar 2016.

Sicher, es ist ein extremes Beispiel und eine extreme Tat. Doch
ist die Art der Radikalisierung des jungen Mädchens typisch. Während
der Pubertät sind Jugendliche auf der Suche nach Orientierung und
Halt. Wenn sie zugleich das Gefühl haben, abgelehnt oder ausgegrenzt
zu werden, sind sie empfänglich für extreme Ansichten und dankbar,
wenn man ihnen zuhört, sie respektiert und in eine Gruppe aufnimmt.
So gehen auch Rechtsextreme vor oder obskure Sekten.

Solche Schicksale zeigen aber nicht nur ein persönliches Versagen.
Die Gesellschaft muss Jugendlichen die Gewissheit bieten, gebraucht
und anerkannt zu werden. Lehrer, Eltern und Freunde sind aufgerufen,
aufmerksam zu sein und frühzeitig einzuschreiten. Damit sich Fälle
wie der von Safia S. nicht wiederholen.

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