WAZ: Gabriel pocht auf schärfere Regeln gegen feindliche Übernahmen – SPD-Chef verteidigt Hochtief-Führung

SPD-Chef Sigmar Gabriel pocht auf schärfere Regeln
gegen feindliche Übernahmen. „Es war ein Riesenfehler, dass sich
Union und FDP geweigert haben, das deutsche Übernahmerecht an
internationale Standards anzupassen“, sagte Gabriel den Zeitungen der
Essener WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe). Zuvor hatte sich der
SPD-Vorsitzende überraschend in Essen mit Vorständen und
Betriebsräten des Baukonzerns Hochtief getroffen.

Angesichts der wahrscheinlichen Niederlage in der
Übernahmeschlacht gegen den spanischen ACS-Konzern verteidigte der
SPD-Chef die Hochtief-Spitze gegen Kritik. „Mein Eindruck ist, dass
das Management bis zum heutigen Tag fair für das Unternehmen kämpft“,
sagte Gabriel. „Ich wollte einfach nicht nur bei einer
Betriebsversammlung auftreten, sondern auch dann zu Hochtief fahren,
wenn das Thema nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit steht“,
betonte Gabriel. Er forderte eine präzise Prüfung der Übernahme durch
die Finanzaufsichtsbehörde. „Die BaFin muss das Übernahmeangebot von
ACS ernsthaft prüfen“, sagte der SPD-Chef. Die Behörde geht dem
Vorwurf nach, ACS habe sich möglicherweise mit dem US-Fonds
Southeastern abgesprochen.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de