Vor zwei, drei Jahren verschickten die ersten Kassen
bereits Briefe. Ihre Versicherten sollten doch schon mal
vorsichtshalber ein Lichtbild einschicken, immerhin plane man
kurzfristig die Einführung der neuen Gesundheitskarte. Jetzt, mit
ordentlicher Verspätung, soll sie wirklich an die Kunden ausgeliefert
werden. Doch von den ursprünglichen Planungen ist nicht viel
geblieben. Alles kann, nichts muss: Nach diesem Prinzip haben die
Verantwortlichen den Leistungskatalog dieses Hunderte Millionen Euro
verschlingenden Stücks Plastik zusammengestrichen. Eine elektronische
Krankenakte sollte auf der Karte gespeichert werden, ein
Organspendeausweis, sogar das elektronische Rezept sollte auf dem
kleinen goldfarbenen Chip Platz finden. Die Einführung des E-Rezepts
erwies sich bislang als zu kompliziert, von Organspendepässen will
die Mehrheit der Bevölkerung nichts wissen, und die E-Patientenakte
scheiterte bislang ebenfalls an der Computertechnik in den Praxen.
Also was hat die Gesundheitskarte der Kassenkarte jetzt voraus? Das
Lichtbild. Ganz schön teuer für ein schlichtes Foto-Shooting.
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