In einem Punkt hat Schulministerin Yvonne Gebauer
(FDP) absolut Recht: Der Ganztag an Schulen in Nordrhein-Westfalen,
nicht nur der an Grundschulen, gehört dringend auf den Prüfstand.
Bisher gleichen diese Angebote einem Flickenteppich. Der
Ausbildungsstand der Betreuer, die Größe der Gruppen und der Räume,
die Art des Angebots – all das ist heute mehr oder weniger
Glückssache. Dazu kommen zum Teil unsichere
Beschäftigungsverhältnisse, der Sparzwang der Träger und der Ruf von
Eltern nach flexibleren Betreuungszeiten. Der Ganztag in NRW ist
heute nicht wirklich gut, er muss erst noch gut gemacht werden.
Flexiblere Betreuungszeiten mögen den Interessen mancher Eltern
entgegenkommen, beinhalten aber das Risiko, dass das Angebot des
Ganztags noch weiter zerfleddert. Wie kann die Ganztagsschule künftig
mehr Bildung und Erziehung bieten, wenn die Kinder in den Gruppen mal
anwesend sind und mal nicht? Eigentlich müsste ganz im Gegenteil mehr
Verbindlichkeit ins System. Sportvereine, Musikschulen,
Kulturprojekte könnten mit ihren Angeboten sogar Teil des Ganztags
sein und müssten nicht außen vor stehen.
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