WAZ: Gefährliche Online-Welt. Kommentar von Sven Frohwein

Miniprogramme fürs Handy, sogenannte Apps, sind eine
praktische Sache. Sie wissen, wann der Zug kommt, behalten die
Online-Auktion im Auge oder machen einfach nur Freude, weil sie
kleine Spiele enthalten. Zehn Millionen Deutsche nutzen Apps bereits,
Tendenz steigend. Das wissen auch die schwarzen Schafe der Branche –
und bringen so ihre seriösen Kollegen in Verruf.

Und die Politik? Ist mal wieder machtlos, weil die technische
Entwicklung schneller voranschreitet als das entsprechende Verbot
dieser miesen Machenschaften gestrickt ist.

Die Tricks der unseriösen Mehrwertdienste-Anbieter werfen aber
auch einen Schatten auf die Telefonkonzerne. Denn sie lassen sich auf
ein lukratives Geschäft ein, wenn sie die zum Teil horrenden Kosten
für die Abos an ihre Kunden weiterleiten. Die Mobilfunkanbieter
können noch so oft beteuern, sie überprüften ihre Vertragspartner auf
Verlässlichkeit – so richtig glauben möchte man es ihnen nicht.

Der Kunde ist mal wieder der Dumme. Entweder, er verzichtet auf
die schöne neue Online-Welt auf dem Handy. Oder aber er lebt
gefährlich.

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