Ab Mitte Februar können sich die Bürger wieder auf
geschlossene Kitas, unpünktliche Busse und streikendes Klinikpersonal
einstellen – so wie eigentlich jedes Jahr, wenn um Verdi und die
Finanzminister der Länder um die Tarife für die Beschäftigten des
öffentlichen Dienstes ringen. Eine schnelle Einigung wird es auch
diesmal nicht geben, weil die Länder mit Blick die Schuldenbremse um
jeden Cent weniger feilschen müssen. Und ohne schnelle Einigung wird
Verdi sehr schnell zu Streiks aufrufen. Damit ist die
Dienstleistungsgewerkschaft stets sehr schnell zur Stelle, um Druck
aufzubauen.
Die von Verdi seit Jahren favorisierte Mindesterhöhung in Euro hat
für die unteren Lohngruppen ihren Charme, schließlich gönnen die
Bürger Krankenschwestern und Erzieherinnen noch am ehesten eine
ordentliche Erhöhung, höheren Beamten eher weniger. Auch mit Blick
auf die Übertragung des Abschlusses auf die Beamten muss den
Finanzministern daher an einem möglichst niedrigen prozentualen
Aufschlag gelegen sein. Verdi verweist zu Recht auf
Rekord-Steuereinnahmen. Allerdings muss die Gewerkschaft auch sehen,
dass die Preise zuletzt kaum noch stiegen. Das begrenzt den Spielraum
für Tariferhöhungen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de