Die Forderung nach weniger Geld für Top-Manager ist
mehrheitsfähig und opportun, zumal in diesen Krisenzeiten. Auch wenn
sie Commerzbank-Chef Martin Blessing leicht fallen mag, weil er
ohnehin am Ende der Gehaltsliste deutscher Top-Manager steht, hat sie
aus seinem Mund durchaus Gewicht. Mit Annäherung an die Gehälter der
Industrie hat Blessing sicher nicht VW-Chef Winterkorn mit seinen
17,5 Millionen Euro Jahresverdienst 2011 im Auge, sondern eher
Merck-Chef Kley und den obersten Beiersdorf-Manager Quaas, die sich
mit 2,5 und 1,7 Millionen Euro begnügten.
Lufthansa-Aufsichtsrats-Chef Weber sieht „bestenfalls“ fünf Millionen
Euro als Obergrenze und bezeichnet das schon als „jenseits von Eden“.
Mit Blessing gibt er eine Richtung vor, über die aber nicht der
Gesetzgeber, sondern Aufsichtsräte und Aktionäre entscheiden müssen.
Daneben wird man sich in den Banken auch in der zweiten und dritten
Reihe umstellen müssen. Zuschläge von 20 Prozent für jeden
Tarifangestellten wie bei der bundeseigenen KfW oder die Tatsache,
dass dort mehr als zwei Drittel aller Mitarbeiter über Tarif bezahlt
werden, muten in diesen Zeiten fantastisch an.
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