Zu Risikogeschäften gehören Menschen, die Risiken
eingehen. Insofern könnte man jedem Lehman-Opfer und jedem
AWD-Geschädigten Pech bescheinigen und den Rat geben, sein Geld eben
auf die Bank zu legen. Das Problem und die Parallele in beiden Fällen
ist: Die meisten Anleger haben gerade nicht das Risiko gesucht,
sondern eine sichere Geldanlage. Der einzige, der kein Risiko
einging, war AWD-Gründer Carsten Maschmeyer mit seinen
Finanz-Drückern. Er ist mit den Provisionen zum Multimillionär und in
die Schickeria aufgestiegen. Wie bei Lehman-Zertifikaten war es wohl
auch kein Zufall, dass gezielt Menschen der unteren Mittelschicht
gelockt wurden. Menschen, die nicht eben erfahren sind in
komplizierten Finanzgeschäften. Spätestens an dem Punkt, an dem ihnen
ein Kredit vermittelt wird, um in Fonds einzusteigen, wird es richtig
hässlich. Keine „sichere Altersvorsorge“ kann dauerhaft mehr Zinsen
bringen als eine Bank an Schuldzinsen verlangt. Das widerspricht
allen Naturgesetzen der Finanzwelt. Wer darin arbeitet, weiß das –
und die Geldhaie unter ihnen suchen naive Kunden, die es nicht
wissen.
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