Der Aufsichtsratschef Gerhard Cromme und Berthold
Beitz als Vorsitzender des Großaktionärs Krupp-Stiftung haben
Heinrich Hiesinger gewiss nicht unbedacht an die Spitze von
Thyssen-Krupp geholt. Die Weiterentwicklung eines Unternehmens in der
Größe des Essener Technologie- und Stahlkonzerns ist sicher eine der
größten Management-Aufgaben im Oberhaus der deutschen Wirtschaft. Die
Schritte, die Hiesinger jetzt eingeleitet hat, sind allesamt
plausibel. Das Unternehmen braucht angesichts des enormen
Schuldenbergs dringend den finanziellen Spielraum, um auf den
Wachstumsmärkten der Welt wie in China mithalten zu können. Und wenn
es Hiesinger weiterhin gelingt, sein Bekenntnis zum Dialog mit der
Arbeitnehmerseite mit Leben zu füllen, dann sind auch Einschnitte in
diesen eindrucksvollen Größenordnungen abzuarbeiten. Nach allem, was
man hört, ist Hiesinger durchaus einer, der bei aller Klarheit und
vielleicht auch Härte die Menschen mitnehmen kann. Das wird gewiss
nicht immer leicht. Aber die eher konstruktiven denn kritischen
Einlassungen der Betriebsräte zeigen, dass Hiesinger zumindest einen
guten Anfang gemacht hat.
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