Wir Verbraucher in Deutschland können Lebensmittel
besonders günstig kaufen. Das liegt am scharfen Wettbewerb in der
Branche, aber auch an den günstigen Konditionen, die Edeka, Aldi und
Co. bei Herstellern und Lieferanten aushandeln. Wer besonders viele
Bananen oder Joghurts abnimmt, bekommt besonders hohe Rabatte.
Als kleines Unternehmen konnte Kaiser–s Tengelmann bislang nicht
von diesem Mechanismus profitieren. Zumal im laufenden
Übernahmeverfahren das Kartellamt auch eine Einkaufsallianz mit Edeka
untersagte. Jetzt lockern die Wettbewerbshüter die Fesseln ein wenig.
Damit ist die Mülheimer Kette längst nicht über den Berg. Die Behörde
zeigt aber ihren guten Willen in dem so erbittert geführten
Fusionsstreit.
Verbraucher profitieren aber nicht automatisch von großer
Einkaufsmacht. Das zeigt das Beispiel Metro/Real. Der Konzern hat
sich dem Einkaufsverbund Markant angeschlossen – mit der Folge, dass
Kunden zum Teil vor leeren Regalen stehen, weil die Lieferanten die
Rabattforderungen nicht akzeptieren. Leere Regale haben das
Potenzial, Reals Image zu schaden, zumal die Firma den Tarifvertrag
verlassen hat.
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