Streitfall Kindergeld: Eltern schätzen es, Experten
beklagen es. Viele Fachleute würden die staatliche
Gießkannenförderung am liebsten abschaffen und mit den rund 40
Milliarden Euro bedürftigen Familien gezielter helfen. Die Große
Koalition sucht jetzt ihr Heil in der Mitte: Das Kindergeld soll
bleiben, wird aber erst mal nicht erhöht. Wer deswegen sauer ist,
wird vertröstet: In 2016 könnte es wieder ein Plus geben – und zwar
nicht nur beim Kindergeld, sondern auch bei den Kinderzuschlägen für
Geringverdiener.
Große Gießkanne plus gezieltes Wässern: Das klingt gut. Es hat nur
einen Haken. Kindergelderhöhungen sind teuer und niemand weiß, wie
die Haushaltslage 2016 aussieht. Zumindest die Gutverdiener können
sich gelassen zurücklehnen. Die Kinderfreibeträge, von denen vor
allem höhere Einkommen profitieren, steigen unabhängig von Politik
und Haushaltslage, per Verfassungsauftrag. Fair ist das nicht.
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