Das Gesetz „they never come back“ galt schon immer
nur für Schwergewichtler und ganz zutreffend war es auch nicht. Nun
boxt sich Karl-Theodor zu Guttenberg wieder nach oben. Dass er ein
Comeback plante und sich lediglich als „vorerst gescheitert“
betrachtete, weiß man längst. So heißt sein Buch.
Auch wenn CSU-Chef Horst Seehofer es wollte, könnte er eine
Kandidatur für den Landtag oder den Bundestag kaum verhindern. Wen
die Oberfranken aufstellen, entscheiden sie schon selbst.
Noch hält er sich bedeckt, ein Comeback käme auch zu früh.
Geläutert ist KT nicht. Sein Plagiat tut er als Schusseligkeit ab.
Aber es gibt zwei Hinweise darauf, dass Guttenberg uns 2012 nicht
erspart bleiben wird: Erstens ein Zeitfenster, zweitens Seehofers
Opportunismus.
Der Reihe nach: Der Zufall will es, dass 2013 im Bund wie in
Bayern Wahlen anstehen. Wenn KT mitspielen will, muss er es jetzt
sagen. Seehofer wiederum macht sich die Karrieregelüste zunutze. Er
war sauer auf ihn und hatte mehr Demut erwartet. Aber was kümmert ihn
sein Geschwätz von gestern?
Und doch wird es nie wieder so werden wie früher. So naiv, so
hoffnungsvoll wird man nie mehr auf KT schauen: Der Betrug mit der
Doktorarbeit – unvergessen. Wir erleben ein Schurkenstück.
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