Handelsunternehmen wie die Drogeriemarktkette
Rossmann befürchten höhere Müllgebühren, sollte der Bund wie geplant
die Verpackungsverordnung ändern. Wie die Westdeutsche Allgemeine
Zeitung in Essen (Montagsausgabe) berichtet, will
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) „Missbrauch“ beim
Grünen Punkt bekämpfen. In dem Entwurf für die Novelle der
Verpackungsverordnung, der der WAZ vorliegt, heißt es: „Schlupflöcher
drohen das Erfassungssystem insgesamt zu destabilisieren“. Nach
Berechnungen des Informationsdiensts Euwid fehlen dem Dualen System,
das Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen mit dem
Grünen Punkt organisiert, jährlich 130 bis 150 Millionen Euro, weil
Handelsketten ihren Verpackungsmüll selbst entsorgen. Bundes- und
Landesregierung glauben aber, dass manche Händler diese Mengen
künstlich hochrechnen, um Gebühren zu sparen.
Sollte die geplante Novelle der Verpackungsverordnung in Kraft
treten, befürchtet die Drogeriekette Rossmann erhebliche
Zusatzkosten. Das Unternehmen müsse dann die Verpackungsmaterialien
weiter selbst entsorgen, aber trotzdem für das Duale System in voller
Höhe zahlen, sagte ein Sprecher der WAZ. Fastfood-Ketten dagegen
seien von der Neuregelung nicht betroffen, so der Informationsdienst
Euwid.
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