Ein Verlierer des Schulden-Pokers in den USA steht
bereits fest: Das Vertrauen der Amerikaner in ihre Politiker, für
ein Problem eine Lösung zu finden. Washington erweist sich zunehmend
als handlungsunfähig.
Grund dafür ist die über Jahre gewachsene Polarisierung zwischen
Republikanern und Demokraten. Hinzu kommt die erschreckende
Realitätsferne, die bei der politischen Rechten in den USA zu
beobachten ist. Solide Konservative wie Speaker John Boehner schaffen
es kaum mehr, sich gegen die bizarren Wirklichkeitsverweigerer
durchzusetzen.
Vertan haben sich auch die Wirtschaftsverbände und Lobby-Gruppen,
die mit ihrem Geld die Tea-Party aus dem Boden gestampft haben. Die
nützlichen Idioten von einst erweisen sich heute als politische
Amokläufer.
Die Krise in Washington ist hausgemacht. Ohne das aus Kalkül
erzeugte Theater um die Anhebung der Schuldendecke gäbe es nicht
einen Grund, warum Onkel Sam seine Rechnungen nicht bezahlen könnte.
Vielmehr drohen sich die Amerikaner selber den Stecker zu ziehen.
Obama hat schon recht. Das ist kein Weg, eine Demokratie zu regieren,
die der Welt ein Vorbild sein will.
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