Wer glaubt, die Gotteskrieger des „Islamischen 
Staates (IS)“ führten einen Krieg, der hier niemanden etwas angeht, 
der irrt. Diese religiösen Fanatiker, die eine Blutspur durch den 
Nahen Osten ziehen, haben eine starke Anziehungskraft auch auf junge 
Muslime und Konvertiten, die sich hierzulande als Verlierer fühlen. 
Mehr als 300 dieser Männer töten laut Verfassungsschutz in Syrien und
dem Irak. So wie der Pizzabote Philip B. aus Dinslaken-Lohberg, der 
sich jetzt offenbar selbst in die Luft sprengte und viele Menschen 
mit in den Tod riss. Doch auch wenn sie überleben und nach 
Deutschland zurückkehren, sind sie eine ernste Gefahr.
   Die Gotteskrieger fühlen sich stark, und sie sind es auch. Viel zu
lange haben die Herrscher in Kuwait, Saudi-Arabien, Katar und den 
Emiraten alle Augen zugedrückt, wenn reiche Landsleute salafistische 
Stiftungen und Moscheevereine finanzierten, die sunnitische Kämpfer 
bezahlten.
   Doch längst ist „IS“ auch für sie zur Bedrohung geworden. Die 
Gotteskrieger haben inzwischen eigene Einnahmequellen, sie verkaufen 
Öl, kidnappen und erpressen Schutzgelder. Alles lukrative Geschäfte, 
die die Terrortruppe auch dann am Leben erhalten, wenn die Paten ihre
schützende Hand wegziehen.
Es steht zu befürchten, dass der Aufstieg von „IS“ erst beginnt.
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