Zwar ist es keine neue Erkenntnis, dass
Lebensmittelpackungen oft zu viel Luft enthalten. Erschreckend ist
aber, dass Verbraucherschützern zufolge gleich drei von vier
Verpackungen sich als Mogelpackung herausstellen und mit über 30
Prozent Luft gefüllt sind. Das ist ein perfider Trick der Industrie.
Denn oft können Verbraucher die Schummelei gar nicht erkennen –
beispielsweise bei Plastik-Hartverpackungen, bei denen man den Inhalt
nicht ertasten kann. Auch sind Gewichtsangaben auf Packungen zunächst
oft nur eine abstrakte Größe. Wie viel sind etwa 200 Gramm
Waffelplätzchen?
Hilfe von der sonst so regulierungswütigen EU – etwa eine
Verordnung, wann ein Sichtfenster Einblick in die Verpackung geben
muss – ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Brüssel hat immer mehr
Verpackungsrichtlinien aufgeweicht und feste Verpackungsgrößen
abgeschafft. Helfen können dagegen die Eichbehörden: Wer sich beim
Packungsinhalt betuppt fühlt, sollte das dem Eichamt melden. Diese
geht der Beschwerde nach und kann Bußgelder verhängen. Ansonsten
sollten Verbraucher die Finger von Mogelpackungen lassen. Auch das
trifft die Firmen.
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