WAZ: Idee mit Charme. Kommentar von Daniel Freudenreich

Ein Ersatz für den Zivildienst ist zwingend, und
der von Ministerin Schröder vorgestellte Freiwilligendienst hat
Charme. Wenn er in der Praxis so funktioniert, wie es auf dem Papier
steht.

Es ist richtig, dass sich der Freiwilligendienst auch an Senioren
richtet. Gerade bei den „jungen Alten“ ist das Reservoir derer, die
noch Leistung bringen und dies auch wollen, immens. Und warum sollen
die älteren Bürger sich ausschließlich ehrenamtlich engagieren? Auch
sie haben es verdient, dass ihr Tun mit einem kleinen Lohn anerkannt
wird. Eines muss aber klar sein. Die Einrichtungen sollten jungen
Menschen den Vorrang geben. Ein Freiwilligendienst nützt ja auch der
beruflichen Orientierung.

Die Kritiker fürchten, dass der Freiwilligendienst das Freiwillige
Soziale Jahr verdrängt. Dies wäre der Fall, wenn es unterschiedlich
hohe Vergütungen gäbe. Es wird darauf ankommen, den
Freiwilligendienst über Anreize populär zu machen. Den Dienst auf die
Rente anzurechnen oder als Pflichtpraktikum für das Studium sind
sinnvolle Vorschläge. Um eine Benachteiligung zu vermeiden, muss es
solche Anreize für alle Formen des Freiwilligendienstes geben.

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