WAZ: Ikea sollte nachbessern. Kommentar von Ulf Meinke

Sagen, was man tut. Und tun, was man sagt. Daran
sollte sich ein Unternehmen schon halten, wenn es nicht den guten Ruf
gefährden will. Eigentlich schien das Versprechen von Ikea klar zu
sein: Wir nehmen auch gebrauchte Möbelstücke zurück. Nun heißt es
plötzlich: Für alte, abgenutzte Möbel soll die Zusage nicht gelten.
Doch was bleibt dann übrig vom vermeintlichen lebenslangen
Umtauschversprechen? Davon, dass Kunden das Versprechen von Ikea
„ausnutzen“ könnten, ist die Rede. Aber wird der Möbelkonzern
wirklich ausgenutzt, wenn ihn die Kunden beim Wort nehmen? Wie es
scheint, hat Ikea nun Angst vor der eigenen Courage bekommen – und
relativiert die recht vollmundigen Ankündigungen. Wer 15 Jahre mit
seiner Küche glücklich sei, könne diese danach nicht einfach
umtauschen, heißt es nun. Doch wo beginnt oder endet die Kulanz? Das
Unternehmen sollte die Verwirrung beenden und bei den
Geschäftsbedingungen im nächsten Ikea-Katalog nachbessern. Ein vages
Versprechen, das im Zweifel nicht zu halten ist, schadet nur. Wie
wäre es mit einer Zusage, die man dauerhaft einhalten kann?

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