In diesem Jahr werden Zehntausende Flüchtlinge nach
Deutschland kommen. Das ist eine Tatsache. Nicht etwas, über das wir
abstimmen oder das wir verhindern könnten. Die meisten dieser
Menschen fliehen vor Krieg und Elend. Viele sind froh, ihr nacktes
Leben retten zu können. Diese Menschen fragen nicht, ob sie in
Deutschland willkommen sind oder nicht.
Es kann also nicht um die Frage des „ob“, sondern nur um das „wie“
der Aufnahme gehen. Neben der Nothilfe ist es wichtig, sich
langfristig um die Flüchtlinge zu kümmern, sie aus- und
weiterzubilden. Denn es stimmt ja: Viele Gestrandete sind jung und
kommen eher aus gebildeteren Schichten. In einem Land, dass
händeringend qualifizierte Arbeitskräfte sucht, sind junge
ausbildungsfähige Menschen nicht nur Last. Sondern auch Chance.
Zehntausende Flüchtlinge zu integrieren, ist auch für ein reiches
Land wie Deutschland schwierig – aber keinesfalls unmöglich. Viele
Bürger sind zu tatkräftiger Solidarität bereit, das zeigt sich
täglich. Die Politik muss die Integration der Neuankommenden
allerdings als große Aufgabe definieren, Handlungspläne entwerfen.
Und sie muss den Deutschen ehrlich sagen, dass sie hier nicht
ungestört auf einer Insel der Glückseligen leben können.
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