Mehr Alte, immer weniger Junge. Das war die Zukunft,
die dem Ruhrgebiet jahrzehntelang vorausgesagt wurde. Eine
Vorstellung mit einem schalen Geschmack. Denn letztlich hätte sie den
Ruf der Region als Zuwendungs-Empfänger zementiert.
Hier Berlin, München, Hamburg, auch Köln, wo das Leben pulsiert,
die Wirtschaft boomt, das Geld herkommt. Dort Duisburg, Essen,
Dortmund. Abgekoppelt. Auslaufmodelle. Unterstützens-, aber nicht
lebenswert. Das Revier als Problemzone im Jahr 2030.
Doch vielleicht war die Erwartung falsch. Oder die Wende hat
schleichend eingesetzt. Vielleicht ist auch die Globalisierung
verantwortlich: Gibt es – zwischen den florierenden Häfen der Nordsee
und den großen Regionen Europas – einen besseren, erfahreneren
Umschlagplatz für Güter und Menschen? In der neuen NRW-Statistik
versteckt sich Hoffnung: Das Ruhrgebiet wird weit weniger altern als
bisher angenommen.
Natürlich werden unsere Städte weiter schrumpfen. Darauf müssen
wir uns – in Stadtplanung, Finanz- und Verkehrspolitik –
vorbereiten. Aber die Keimzelle für eine Zukunft ist gelegt, wenn die
„u20“ das Revier wieder attraktiv finden. 2011 fängt gut an.
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