Autokäufer sollen künftig auf einen Blick sehen, wie
umweltfreundlich ihr Neuwagen ist. Diese gute Idee liegt der farbigen
Kennzeichnung und Einteilung in Güteklassen zugrunde. Doch die
praktische Ausformung ist gründlich missraten und trägt allein die
Handschrift der Industrielobby. Deshalb sollte die Verordnung noch
einmal überarbeitet werden. Die Koppelung von Verbrauch und Gewicht
des Fahrzeugs ist schlicht Unfug. Die Angebote sind so kaum
vergleichbar. Zwar ist das Anliegen der deutschen Hersteller
verständlich, die für ihre Spezialität – große und leistungsstarke
Fahrzeuge zu bauen – nicht an den Pranger gestellt werden wollen.
Doch Spritschleuder bleibt nun einmal Spritschleuder. Das sollte
nicht trickreich kaschiert werden. Und noch ein zweiter Punkt muss
auf den Prüfstand. Statt die Klasse A als bestmögliche zu definieren
und die Bedingungen dafür immer wieder an die technische Spitze
anzupassen, wird der Fortschritt über zusätzliche Pluszeichen
ausgedrückt. Das verwirrt Verbraucher mehr als es ihnen nützt. Lässt
sich nur hoffen, dass der Bundesrat die offensichtlichen Schwächen
ausmerzt.
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