WAZ: Kinderkrankheiten schnell kurieren – Kommentar von Michael Kohlstadt zum Bahnverkehr

Very british will der neue Regionalbahnbetreiber
National Express unterwegs sein auf den Schienen
Nordrhein-Westfalens. Laut Eigenwerbung. Das global operierende
Unternehmen aus Birmingham wurde anlässlich seines deutschen
Markteintritts nicht müde, „beste Qualität für unsere Fahrgäste auf
allen Linien“ zu versprechen. Schneller als wohl selbst gedacht hat
die Briten nun die Realität eingeholt – und damit auch ihre
Fahrgäste. Zugausfälle, überfüllte Abteile, Verspätungen gelten
eigentlich als Dauerproblem der Deutschen Bahn. Nun zeigt sich:
Private können es nicht zwangsläufig besser als der Staatskonzern.

Zugute halten muss man den Briten, dass der RE7 schon unter
DB-Regie ein echter Bummelzug war und andere private Bahnbetreiber
ebenfalls Probleme haben. Fahrgästen der westfälischen Eurobahn etwa
stinkt seit Monaten gewaltig, dass Zugtoiletten nicht richtig
funktionieren. Für National Express jedenfalls werden die aktuellen
Linien zur Nagelprobe. Ab 2019 steuern die Briten den RRX durchs
Ruhrgebiet, das größte Regionalverkehrsprojekt Deutschlands.
Hoffentlich sind bis dahin alle Kinderkrankheiten auskuriert.

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