WAZ: Kleiner Erfolg bei Opel – Kommentar von Gerd Heidecke

Es wird immer ein bitterer Nachgeschmack bleiben,
wenn Ende 2014 nach über einem halben Jahrhundert keine Autos mehr im
Ruhrgebiet vom Band laufen. Unter der Prämisse der unvermeidlichen
Schließung ist das gute Verhandlungsergebnis über die Abwicklung
eines Großteils des Opel-Werks in Bochum jedoch als Erfolg zu werten,
und es ist der erste große Erfolg des erst seit einem Jahr
amtierenden IG-Metall-Chefs in NRW, Knut Giesler.

Die mit dem Wort „sozialverträglich“ richtig beschriebene
Abwicklung des Werks dürfte Opel in etwa die rund 500 Millionen Euro
kosten, die die Muttergesellschaft General Motors ihrer deutschen
Tochter für den Abbau eingeräumt haben soll. Das ist kein
Pappenstiel, und eine harte Haltung wäre billiger ausgefallen. Doch
nur kurzfristig. Ein brutaler Ausstieg in Bochum ohne Rücksicht auf
soziale Verluste hätte das Image der Marke Opel vielleicht
irreparabel geschädigt.

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