WAZ: Kohleausstieg 2014 – IGBCE-Chef Vassiliadis warnt vor Zerlegung von Evonik

Die Äußerung von Bundeswirtschaftsminister Rainer
Brüderle, der den Vorschlag der EU-Kommission zu einem vorgezogenen
Ende des Bergbaus im Jahr 2014 begrüßt hatte, stößt auf scharfe
Kritik der IG BCE. Michael Vassiliadis, Chef der
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sagte den Zeitungen
der WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgaben): „Ich kann nicht
verstehen, dass ein Bundeswirtschaftsminister ohne Not die deutsche
Position einfach so räumt. Das kann ich mir nur mit seiner
Parteizugehörigkeit erklären.“ Brüderles Äußerung habe ihn
überrascht, da sich der Wirtschaftsminister ihm gegenüber am Vorabend
noch als „vertragstreu“ gezeigt habe. Der Kohlekompromiss sieht in
Deutschland ein Ende des Bergbaus erst für 2018 vor. Vassiliadis
zeigte sich besorgt über mögliche Folgen eines früheren Ausstiegs
auch für den Essener Evonik-Konzern.

„Unsere Vereinbarung hatte Sinn und Verstand. Wir haben ja nicht
nur mit der RAG-Stiftung eine Möglichkeit zur Finanzierung der
Ewigkeitskosten des Bergbaus geschaffen, sondern auch mit Evonik neue
starke Strukturen in der Chemie-Industrie und Immobilienwirtschaft.
Ein Auslaufen des Bergbaus 2014 würde das alles gefährden, denn dann
müssten die Ewigkeitskosten des Bergbaus vier Jahre früher finanziert
werden, was wiederum nur mit dem Verkauf von Teilen der Evonik
möglich wäre. Damit gefährden die EU-Kommission und Brüderle Teile
der 40.000 Arbeitsplätze bei Evonik.“

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