NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) warnt
nach den Anschlägen in Norwegen vor einem „intellektuellen
Anti-Islamismus“ in Deutschland. „Die Gefahr geht nicht nur von
denen, die Springerstiefel tragen, aus, sondern auch von den
intellektuellen Brandstiftern im Anzug“, sagte Schneider den
Zeitungen der WAZ Mediengruppe (Freitagsausgaben). Dieser
Anti-Islamismus habe hierzulande eine lange Tradition, und er könne
dazu führen, „dass Menschen meinen, sie müssten mit Gewalt
vermeintliche gesellschaftliche Probleme lösen“.  Nach Ansicht von
Schneider werden in Deutschland nach und nach Tabus, die es nach dem
Krieg gab, geknackt. Zu diesen Tabus gehöre jegliche Form von
Antisemitismus. Schneider: „Wir könnten uns mit diesen Tabubrüchen in
eine Richtung entwickeln, die es in anderen Ländern schon gibt: Dann
könnten auch in Deutschland Rechtspopulisten ähnliche Ergebnisse
erzielen wie die in den Niederlanden, Frankreich, Österreich und
anderen Nachbarländern.“
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