WAZ: Krieg der zwei Welten. Kommentar von Stefan Scholl

Die im November so friedlich begonnenen
Pro-Europa-Proteste sind zum kriegerischen Albtraum geworden. Statt
um das von Präsident Janukowitsch gekippte Assoziierungsabkommen mit
der EU geht es der ukrainischen Straßenopposition inzwischen um
dessen Sturz und einen kompletten Neustart des politischen Systems.
Um Revolution. Die Demonstranten in der Ukraine wollen sich jene
Freiheiten und Bürgerrechte erobern, die Europäern als längst
vertraute Selbstverständlichkeiten gelten. Es ist ein Konflikt
zwischen zwei Wertesystemen und zwei Lebenswelten, die einander
ausschließen. Ein Krieg auch zwischen zwei Zeiten. Janukowitschs
Sicherheitskräfte mögen auf dem Maidan vor den Kameras der
Weltöffentlichkeit noch viel blutiger aufräumen, sein Regime mag sich
danach auf Ausnahme- und Kriegszustand ausruhen, siegen wird er nicht
mehr.

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