Familienministerin Kristina Schröder (CDU) will sich
möglichst wenig in das Leben anderer Frauen einmischen. „Was mich
nervt ist, dass wir in Deutschland eine unglaublich verkrampfte,
ideologische Debatte darüber haben, wie ein richtiges Frauenleben
aussehen soll“, sagte Schröder den Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Samstagsausgaben). Die Politik dürfe den Bürgern
auch nicht „gouvernantenhaft vorgeben, wie Gleichberechtigung geht“.
Es sei falsch, als Ministerin zu fordern, „dass die Aufgaben in jeder
Partnerschaft fifty-fifty aufgeteilt werden, dass beide Vollzeit
arbeiten, dass beide abwechselnd den Müll runterbringen und den
Pastinaken-Brei für das Kind kochen“.
Kristina Schröder will sich im Frühjahr mit einer Streitschrift in
die Feminismus-Debatte einschalten. In ihrem Buch („Danke,
emanzipiert sind wir selber!“) beklagt die 34-Jährige, dass sich
prominente Meinungsmacher wie Alice Schwarzer oder Eva Herman zu sehr
in die privaten Lebensläufe von Frauen einmischen würden.
Schröder kündigte an, sie wolle bis Ostern einen Gesetzentwurf zum
umstrittenen Betreuungsgeld vorlegen. Die neue Familienleistung für
Eltern, die ihre unter dreijährigen Kinder zu Hause betreuen, sei
allerdings „nicht gedacht“ als Trostpflaster für diejenigen, die
trotz Rechtsanspruch ab 2013 keinen Krippenplatz fänden.
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