Mit einer Preissenkungsrunde nach der anderen haben
Discounter zuletzt von sich reden gemacht. Jetzt prescht Aldi mit
einem System vor, das Kunden über die Herkunft von Fleischprodukten
informiert. Aldi reagiert damit auf einen Trend: Nach einigen
Skandalen achten Verbraucher verstärkt darauf, wo die Produkte
herkommen. Für Lebensmittel aus der Region sind sie bereit, auch mehr
zu zahlen.
Insofern ist der neue Aldi-Service begrüßenswert. Allerdings hat
er auch einige Schönheitsfehler. Die Kunden erfahren zwar, dass das
Rind für Tortelloni-Fleisch aus Brasilien und der Schweiz stammt und
in Liechtenstein verarbeitet wurde. Über Tierhaltung und Futter sagt
das jedoch wenig. Und: Verbraucher, die kein Smartphone und keinen
Internetanschluss haben, bleiben außen vor, weil die Hersteller noch
immer nicht verpflichtet werden, Herkunftsangaben gleich auf die
Verpackung zu drucken.
Hinzu kommt, dass es immer schwieriger wird, den Überblick über
Gütesiegel und QR-Codes zu behalten. Zumal Aldi für einige
Fleischprodukte auch das Rückverfolgungssystem nutzt, das die
Hersteller anbieten. Der gute Wille zur Transparenz ist da. Was
fehlt, sind einheitliche Regelungen.
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