Die NRW-Landesregierung hat die umstrittenen
Erdgas-Probebohrungen im Land vorerst gestoppt. Man habe sich mit dem
US-Konzern ExxonMobil „darauf verständigt, die Erkundungsarbeiten bis
zum Jahresende ruhen zu lassen“, bestätigte eine Sprecherin des
NRW-Wirtschaftsministeriums den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe
(Samstagausgabe). Exxon wollte in den kommenden Monaten drei
Probebohrungen im Münsterland durchführen. Laut
Wirtschaftsministerium sollen die Erkundungsarbeiten erst dann wieder
aufgenommen werden, wenn die Ergebnisse eines Gutachtens vorliegen.
Darin sollen „einheitliche Beurteilungskriterien für die
Fracking-Maßnahmen, aber auch für die Genehmigung von Probebohrungen
entwickelt werden“, sagte die Sprecherin. Das Gutachten soll im Juni
gemeinsam mit dem Umweltministerium in Auftrag gegeben werden.
„Entscheidungen über den vorliegenden Antrag (für eine Probebohrung
in Nordwalde, Anm. d. Red.) werden erst getroffen, wenn das Gutachten
und damit einheitliche Kriterien zur Beurteilung der
Umweltauswirkungen vorliegen“, stellte die Sprecherin klar.
Mit diesem Moratorium zieht die Landesregierung nach anhaltenden
Protesten der Bevölkerung die Notbremse. Die Kritik der Anwohner
richtet sich gegen die möglicherweise bei der Förderung angewandte
Fracking-Bohrmethode. Dabei wird ein Chemikalien-Sand-Wasser-Gemisch
in den Boden gepresst, um die Gesteine aufzubrechen. Zuletzt hatten
die Wasserversorger an der Ruhr einen sofortigen Stopp der
Erdgas-Erkundung gefordert. Sie befürchten bei einer späteren
Förderung der Gasvorkommen eine Verunreinigung des Trinkwassers.
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