In einer Reihe von Verfahren um den Niedergang des
Essener Arcandor-Konzerns steht dem einstigen Vorstandschef Thomas
Middelhoff ein Gerichtstermin ins Haus. Wie die Zeitungen der Essener
WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe) berichten, beschäftigt sich das
Landgericht Essen am 6. Januar mit einer Schadenersatzklage gegen den
Manager. Ein Anleger, der durch den Kauf von Arcandor-Aktien im
September 2008 mehr als 50.000 Euro verloren hatte, wirft Middelhoff
vor, die Situation des Konzerns geschönt zu haben.
Wie die WAZ-Titel berichten, hat das Landgericht Essen auch
Middelhoff geladen. Middelhoffs Rechtsanwalt Jasper Hagenberg ließ
allerdings offen, ob der ehemalige Arcandor-Chef vor Gericht
erscheinen wird. Im vergangenen Juni hatte sich das Landgericht Essen
erstmals mit dem Fall befasst. Bei diesem Termin blieb Middelhoff der
Verhandlung fern und ließ sich durch seinen Anwalt vertreten. Auch
zwei Zeugen sollen am 6. Januar aussagen. Im Mittelpunkt steht der
rasante Kurswechsel von Arcandor im September 2008, als der Konzern
überraschend eine Kapitalerhöhung beschloss und die Aktie abstürzte.
Middelhoff weist die Anschuldigungen zurück. „Der Vorwurf, Herr
Middelhoff habe die Lage von Arcandor geschönt, ist nicht aufrecht zu
erhalten“, sagte sein Anwalt Hagenberg den WAZ-Titeln. Middelhoff
habe sich „jederzeit korrekt zur Situation des Unternehmens und den
laufenden Verhandlungen geäußert“.
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