Kamener Kreuz. Nicht wenige verbinden mit diesem
Begriff mehr als mit anderen Landmarken. Es ist Dreh- und Angelpunkt
des deutschen Autobahnnetzes. 160 000 Fahrzeuge rauschen hier
täglich durch.
Jetzt ist die A 2 bei Hamm sechsspurig ausgebaut. Was, nach
dem Abbau der Baustellen auf dem Ruhrschnellweg, noch einmal weniger
Stau-Stress für Nordrhein-Westfalen bedeutet. Es ist die gute
Nachricht am Tag der Verkehrsfreigabe.
Es gibt eine weniger gute. Der Preis für diese Modernisierung war
hoch. Denn über vier Jahre Bauzeit war die A 2 am Ostrand des
Reviers eine Todesfalle. 32 Verkehrsopfer forderte die Engstelle,
viele waren Lkw-Fahrer. „Zu wenig Straße, zu viele Autos“, wie ein
Polizist angesichts eines wieder neuen Schlachtfeldes aus Blech und
Blut sagte. Gibt es eine Alternative zu kaum zwei Meter breiten
Fahrstreifen in zweispurigen Baustellen?
Das ist nur eine Erklärung für die Unfallhäufigkeit. Da sind
andere: der Sekundenschlaf der Fahrer, Ablenkungen in der Kabine,
Termindruck und die unerklärliche Neigung vieler Trucker, sich nicht
anzuschnallen.
Deutschlands Autobahnen kommen in die Jahre. Die Zahl der
Baustellen wird eher zunehmen. Die an der A 2 bei Kamen
gesammelten Erfahrungen sind deshalb wichtiges Lehrmaterial.
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