Frauen verdienen natürlich genau dasselbe wie
Männer, bekommen aber noch lange nicht das Gleiche für identische
Arbeit. Das ist nicht nur tendenziell ungerecht. Aber ändert sich
daran wirklich etwas, wenn die Gehaltsstrukturen in einem Unternehmen
offengelegt werden müssen, wie es SPD und CDU bei ihren
Koalitionsverhandlungen jetzt erwägen? Schließlich geht es dabei erst
einmal nur um die außertarifliche Bezahlung. Und die Entlohnung zählt
grundsätzlich zu den letzten und am besten gehüteten
Betriebsgeheimnissen in Deutschland. Das hat nun gar nichts mit
Geschlechterrollen zu tun, aber viel mit traditionellen Mustern.
Zweifelhaft ist, ob die Anonymität des Einzelnen gewahrt bleiben
kann, wenn das Gehaltsgefüge in einer Abteilung veröffentlicht wird.
Das dürfte in der Praxis für Ärger sorgen, bei Frauen und Männern.
Grundsätzlich ist eine unterschiedliche Bezahlung nicht automatisch
ungerecht. Bald dürfte der Konkurrenzkampf um qualifizierte
Mitarbeiter dazu führen, dass Unternehmen verstärkt darauf achten,
nach Leistung zu bezahlen und nicht anders.
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