WAZ: Lektion für die Ministerin – Kommentar von Miguel Sanches

Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei der Bundeswehr
auseinander. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
wollte mehr Verantwortung übernehmen, ganz im Sinne von
Bundespräsident Joachim Gauck „bereit sein, mehr zu tun“. Die Truppe
erteilt ihr eine Lektion: Pleiten, Pech und Pannen.

Von der Leyen gilt als gute und durchsetzungsstarke Ministerin.
Und als Selbstvermarkterin. Schein und Sein – das ist ihr wunder
Punkt. Sie ist nun gezwungen, entweder die Ansprüche zurückzufahren
oder mehr zu investieren. Auch in der Nato wird Deutschland unter
Druck gesetzt, den Verteidigungsetat zu erhöhen. Die Bundeswehr fährt
auf Verschleiß. Zur Wahrheit gehört aber auch ein Etat von 32
Milliarden Euro.

Die schlechten Nachrichten haben den Effekt, die Ministerin zu
einer Debatte über den Wehretat zu drängen. Wer führt wen, die
Ministerin das Haus oder umgekehrt?

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